Leukämie - was ist das?

 

Der Begriff "Leukämie" steht für eine Gruppe von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems. Eine Leukämie ist bei einem Teil der Patienten durch eine stark erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen im Blut gekennzeichnet. ( „Leukämie“ bedeutet übersetzt „weißes Blut“ ). 

Alle Blutzellen – weiße und rote Blutkörperchen sowie Blutplättchen – stammen von einer gemeinsamen „Mutterzelle“ im Knochenmark, der blutbildenden Stammzelle ab. Auf jeder ihrer Entwicklungsstufen können Zellen entarten, also bösartig werden.

Leukämien entstehen, wenn der normale Reifungsprozess der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Knochenmark durch eine Fehlschaltung bestimmter Kontrollgene unterbrochen ist. Anstelle von reifen, das heißt vollständig entwickelten und somit funktionstüchtigen weißen Blutkörperchen entstehen mehr oder weniger unausgereifte weiße Blutkörperchen. Diese Zellen sind in der Regel nicht funktionsfähig und haben zudem die Eigenschaft, sich rasch und unkontrolliert zu vermehren. Sie verdrängen dadurch zunehmend die normale Blutbildung im Knochenmark, sodass gesunde weiße Blutkörperchen sowie rote Blutkörperchen und Blutplättchen nicht mehr im notwendigen Umfang gebildet werden. Blutarmut (Anämie), Infektionen und erhöhte Blutungsneigung können die Folge und zugleich auch das erste Anzeichen einer Leukämie sein. Da Leukämien von Anfang an nicht auf eine bestimmte Stelle im Körper begrenzt sind, werden sie auch als bösartige Systemerkrankungen bezeichnet.

 

Der Unterschied zwischen myeloischen lymphatischen Leukämien

 

Myeloische Leukämien gehen von Vorläuferzellen der Granulozyten aus, lymphatische Leukämien von Vorläuferzellen der Lymphozyten.

Von beiden Leukämiearten gibt es im Wesentlichen jeweils eine akut und eine chronisch verlaufende Form. Akute Leukämien entwickeln sich sehr rasch. Sie gehen in der Regel mit schweren Krankheitssymptomen wie Fieber einher und müssen deshalb umgehend behandelt werden. Chronische Leukämien sind dagegen schleichende Erkrankungen, die oft über einen längeren Zeitraum unbemerkt bleiben und relativ langsam fortschreiten.

 

Leukämien sind im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen relativ selten. In  Deutschland machen sie etwa 2,7%  der Tumorerkrankungen bei Frauen und 3,1% der Tumorerkrankungen bei Männern aus.

Pro Jahr erkranken in Deutschland rund 13.700 Menschen an Leukämien, davon etwa 10 Prozent an einer CML, etwa 50 Prozent an einer CLL und ungefähr 40 Prozent an den akuten Formen ALL und AML.

Im Mittel erkranken Menschen zwischen 60 und 70 Jahren am häufigsten an Leukämie.

Die akute lymphatische Leukämie (ALL) tritt am häufigsten bei Kindern und jungen Erwachsenen auf. Sie ist die häufigste Leukämieform und die häufigste Krebsart bei Kindern. Besonders oft betroffen sind Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren.

Die akute und die chronisch myeloische Leukämie (AML und CML) treten besonders oft bei Erwachsenen im mittleren und hohen Lebensalter auf, während die chronisch lymphatische Leukämie (CLL) vor allem ältere Patienten betrifft und vor dem 50. Lebensjahr selten ist.

 

Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft

 

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