2019 - Ein neues Jahr, ein neues Leben?

Das neue Jahr hat begonnen.

Und ich gebe es zu: als die Uhr Punkt 12 schlug, dann kamen auf einmal ganz aus dem nichts eine Menge Gefühle hoch. Ich umarmte meine engsten Freunde und die Tränen liefen. Langsam und leise. 

Es war eine Mischung aus "Wow, was ein Jahr, jetzt ist es endlich vorüber!" und purer Freude. Es kann nur besser werden. Es wird besser werden. 

Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, was ich mir in 2019 gern vornehmen würde. Ja, ich liebe Vorsätze. Und ich hasse es, diese utopisch hoch anzusetzen und spätestens nach 14 Tagen einsehen zu müssen, dass sie nicht funktionieren. 

 

2019 ist anders. Meine Vorsätze sind anders. 

 

Ich möchte kein Gewicht verlieren. Ich möchte mich wohlfühlen, und dabei ist mir vollkommen gleich ob ich 5 kg mehr oder weniger wiege. Hauptsache ich bin gesund und glücklich! 

Ich möchte keine Zeit mit Diäten vergeuden oder meinen, mich mit schlechtem Essen (Schokolade, Eis, Chips) belohnen zu müssen für anstrengende Aktivitäten.

Ich setze mir keine Ziele mehr, wie viel Sport, welchen Sport und wie oft ich Sport treiben soll. Entweder ich habe Spaß daran oder ich lasse es. 

 

Aber mein wohl wichtigster Vorsatz ist die Änderung meiner Glaubensmuster. Ich sagte 2018 bis zum Schluss: "Ich habe Leukämie." 

Doch das gehört jetzt der Vergangenheit an. Seit Monaten ist keine einzige Krebszelle mehr nachweisbar und daher heißt es von nun an: "Ich hatte Leukämie." 

Ihr lacht jetzt vielleicht und denkt Euch, dass dies doch kein wirklicher Unterschied ist.

Meine eigenen Erfahrungen haben mir gezeigt, dass die richtige Wortwahl in unserem Gehirn und in unserer Einstellung unvorstellbares schaffen kann. Im positiven wie im negativen Sinne. 

 

Ich möchte mich 2019 weniger mit der Krankheit und mehr mit der Heilung beschäftigen.

Möchte den Fokus mehr darauf richten, wie ich wieder an Kraft gewinne. Wie ich es schaffe eigenständig vom Boden aufzustehen - ohne auf die Hilfe von anderen angewiesen zu sein. ( Das ist wortwörtlich und nicht sinnbildlich gemeint! Es fällt mir immer noch schwer vom Boden hoch zu kommen ohne mich irgendwo abstützen zu können.) Welche Dinge mir helfen gesund zu bleiben und wie ich zurück in meinen Job und einen normalen Alltag komme. Wie ich (hoffentlich) zum ersten Mal wieder ein Flugzeug besteige und ein fremdes Land erkunde. Wie ich einfach lebe und meinen Wünschen und Träumen ein Stückchen näher komme. 

 

2018 habe ich das erreicht, was ich mir seit etlichen Jahren vorgenommen hatte und doch nie für möglich hielt:

Ich habe zu mir selbst gefunden. Jetzt weiß ich wer ich bin und was für eine wahnsinnige Kraft in mir steckt. 

Ich komme wunderbar mit mir allein zu recht und habe eine innerliche Kraft und Dankbarkeit entwickelt, die es mir erlaubt, alles auf der Welt zu schaffen. 

 

Die Ärzte sagten mir, dass ich 5 Jahre bräuchte um wieder die Alte zu werden. 

Aber ich will nie wieder die Alte sein!

Ich bin froh den Weg gehen zu können, den mein Leben jetzt eingeschlagen hat. 

Allein aus körperlicher und gesundheitlicher Sicht mache ich größere Schritte als zum jetzigen Zeitpunkt erwartet wurde. 

An guten Tagen kann ich sogar tanzen! In einem Club! Wer hätte das noch vor einem Jahr gedacht? 

 

Ich wünsche Dir von Herzen, dass du mich nachempfinden kannst. Hoffentlich liebst Du Dich und Deinen Körper genauso wie ich meinen. Denn das ist die mit Abstand größte Superpower die wir besitzen können. Die unendliche Liebe zu uns selbst. 

 

In diesem Sinne erhebe ich das Glas auf alle diejenigen, die uns im letzten Jahr leider verließen und jetzt hoffentlich an einem besseren Ort sind. 

Und für all diejenigen die noch hier sind: 

Auf Uns und ein grandioses und gesundes neues Jahr!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Brigitte (Freitag, 12 Juli 2019 16:32)

    Gesa, ich kann alles nachempfinden was Du schreibst. Behalte Deine Vorsätze. Vielleicht gibt es ein Wunder und Dein größter Wunsch geht irgendwann in Erfüllung. Ich wünsche es Dir.